Neuer Pinienzapfen

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v. l.: Geschäftsführer Johannes Heger, Domkustos Peter Schappert, Seniorchef Hans-Jakob Heger und Werksleiter Hartwig Haurand.

Vor etwa einem Jahr wurde das Eisengitter am Portal des Speyerer Doms zur Zielscheibe der Zerstörungswut von Unbekannten. Damals wurde einer der Pinienzapfen, die das Eisengitter nach oben abschließen, abgebrochen und gestohlen.

Wer heute den Speyerer Dom besucht, stellt fest: Der Pinienzapfen ist wieder an Ort und Stelle. Das Eisengitter wurde in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Ermöglicht wurde die Reparatur durch das Engagement der Firma HegerGuss, einem Gießereiunternehmen mit rund 300 Mitarbeitern mit Sitz in Enkenbach-Alsenborn. Seniorchef Hans-Jakob Heger ist dem Speyerer Dom schon seit vielen Jahren eng verbunden. Als Vorsitzender des Verbandes der Pfälzischen Metall- und Elektroindustrie gehörte er zu den Gründungsstiftern der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ und wirkte bis vor wenigen Jahren im Kuratorium der Stiftung mit. Als er in der Zeitung die Nachricht vom Diebstahl des Pinienzapfens las, sah er die Chance, seiner Verbundenheit zu der romanischen Kathedrale in Gestalt eines neuen Pinienzapfens Ausdruck zu geben und das auf eine Weise, mit der sich das Gießereiunternehmen bestens auskennt.

Für die Mitarbeiter des Familienunternehmens, das heute in der vierten Generation von Johannes Heger geleitet wird, war der Nachguss des Pinienzapfens eine reizvolle Herausforderung. Wo sonst große Maschinenteile gefertigt werden, ging es nun um die originalgetreue Nachbildung eines architektonischen Details an einem Kirchenportal. „Wir haben zunächst einen Gipsabdruck angefertigt, der uns für den Nachguss als Vorlage diente“, erklärte Werksleiter Hartwig Haurand bei der Vorstellung in der Eingangshalle des Speyerer Doms. Der Nachguss des etwa 30 Zentimeter hohen Pinienzapfens habe ein hohes Maß an handwerklicher Sorgfalt und Geschicklichkeit erfordert. „Doch es gab uns auch eine hohe Motivation zum Erhalt des Weltkulturerbes Speyerer Dom einen persönlichen Beitrag leisten zu können.“

„Durch Ihr Engagement helfen Sie mit, dass das Gesamtbild des Doms erhalten bleibt“, dankte Domkustos Peter Schappert der Leitung und den Mitarbeitern der Firma Heger für die großzügige Unterstützung. Das Angebot der Firma Heger sei im Dombauamt genau zu dem Zeitpunkt eingetroffen, als man sich intensiv um einen Ersatz bemühte. „Der neue Pinienzapfen ist ein Zeichen der Verbundenheit der Pfalz mit dem Speyerer Dom.“ Bereits in der Antike sei der Pinienzapfen als Symbol verwendet worden. Das Christentum habe das Symbol übernommen und die Pinie als den Lebensbaum gedeutet. Seine Frucht gilt als ein Zeichen der Auferstehung und der Unsterblichkeit, so die Erklärung Schapperts.